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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Canada/USA/Übersee
Canadafan Offline



Beiträge: 35

02.02.2006 13:08
Canada - Alaska Teil 2 Antworten
29.07.
Richtig ausgeruht starten wir heute schon um 07:00 h. Wie es sich später heraus-stellt,hat sich das gelohnt: Wer Tiere in freier Wildbahn beobachten will, hat morgens und in der Dämmerung abends die beste Gelegenheit. Außerdem ist unser "Single" Anita jeden Morgen schon früh auf. Auch bei bernd und Karola ist meist schon Licht im Womo, wenn Claudia und ich wach werden. Lediglich Monika u. Manni müssen öfters geweckt werden. Naj, sie sind noch nicht so lange verheiratet......
Kurz hinter Fort Nelson steht ein wunderbarer Schwarzbär am Straßenrand und genießt das taufrische Gras zum Frühstück. Über Funk mache ich die nachfolgenden Womo aufmerksam. Wir halten an und dann ist nur das Surren und Klicken der Kameras zu hören. Meister Petz läßt sich durch uns gar nicht stören.
Bei der Weiterfahrt läuft eine Elchkuh vor uns über die Straße. Doch bis ich die Video-Kamera hoch habe und sie anläuft ist das Tier mit seinen großen Schritten im Wald verschwunden. Schade -.
Ein kleiner Schwarzbär (wo ist die Mutter ?) läßt sich dagegen kurze Zeit später von uns ablichten, ebenso ein (brauner) Grizzly.
Wir passieren nun den (für mich) schönsten Teil des Alaska Hwy. Dabei folgen wir dem Tetsa River ehe wir bis auf 1.295 m zum Summit Lake Pass hochklettern. Eine grandiose Landschaft öffnet sich. Am Straßenrand tummeln sich einige Cariboos,ein Bulle trinkt direkt neben meinem Wohnmobil aus einer Wasserlache. Ich könnte ihm über das Fell streicheln, so nahe ist er. Etwas später treffen wir auf eine große Anzahl Gebirgsschafe. Wir müssen anhalten, denn sie sind mitten auf der Fahrbahn und lecken den Fahrbahnbelag nach Salzen u. anderen Mineralien ab. Heute ist ein Glückstag - dazu noch strahlender Sonnenschein mit "Postkartenhimmel". Die begeisterung aller klingt durch die Funkgeräte.
Zunächst gehts wieder bergab in das McDonald River Valley. Auch hier haben wir noch ein paar Cariboos vor der Kamera. Dann erreichen wir den Muncho Lake, einen der schönsten Seen am Hwy. Er ist 11 km lang, 1,6 km breit und bis zu 122 m tief. Seine Farben sind von dunkelgrün bis blau mit allen möglichen Schattierungen. Ringsherum bewaldete Berghänge mit schneebedeckten Gipfeln, darüber der strahlend blaue Himmel...
die Welt ist schön!Es ist zwar sehr windig hier, trotzdem verweilen wir ein wenig.
Nur noch 65 km sind es zu unserem heutigen Etappenziel: Liard Hot Springs.
Wir sind heute deshalb früh losgefahren, da ich gegen Mittag in Liard sein wollte. Erfahrungsgemäß sind die Campmöglichkeiten schon am frühen Nachmittag hier erschöpft. Wir kommen gegen 13:00 h nach 297 km an und erhalten 4 Stellplätze nebeneinander. Toll !!!.Die Womo werden angeschlossen, wir ziehen unsere Jogginganzüge an, packen ein paar Handtücher ein und gehen auf einem Brettersteg ca. 400 m zu den Heißen Quellen.Diese Quellen waren schon bei den indianern und Trappern bekannt. Natürlich war es auch eine willkommene Erholungsmöglichkeit für die Soldaten während des Baues des Alska Hwy.
Es gibt zwei naturbelassene Pools, den "Alpha Pool" und noch einmal 200 m weiter oben den "Beta Pool". Sie haben eine Wassertemperatur von 42°C -52°C. Neben einer wunder-schönen Flora (14 verschiedene wilde Orchideenarten), kann man gelegentlich auch Schwarzbären und Elche sehen. Auf dem Heimweg - nach dem Relaxen im warmen Wasser - shen wir an den "Hanging Gardens" noch ein kleines putzmunteres Tier. Ist es ein Erdhörnchen oder ein Murmeltier ? Wir wissen es nicht.
Zurück auf dem Campingplatz nehmen unsere Frauen noch ein ausgiebiges Sonnenbad, während wir Kerle den Grillaben am Campfire vorbereiten.
Abends sitzen wir am Feuer und lassen diesen unvergesslichen Tag noch einmal an uns vorbeigehen. Wir beschließen, morgen früh wieder um 07:00 Uhr zu starten.
30.08.
Wieder hat es sich gelohnt: Nach ein paar km sehe ich am langen Band des Hwy. am Horizont einige braune Punkte. Als wir näher kommen, erkenne ich eine riesige Herde Bisons, die hier grast. Welch ein Anblick! Das tiefe Grunzen der mächtigen Bullen, die umhertollenden Kälber und rundherum alles so friedlich. Ich werde "in meine Karl-May-Zeit" zurückversetzt.
Schließlich erreichen wir die Grenze der Provinz British Columbia/Yukon Territory. An dem großen Yukon-Schild, welches uns darauf hinweist, daß wir nun im "True North - dem wahren Norden" sind, werden die obligatorischen bilder gemacht. Der Name "Yukon" kommt aus der Indianersprache und bedeutet "Großer Fluß".
6 km sind es noch bis Watson Lake, was früher Fish Lake hieß. 1898 ließ sich ein Goldsuche namens Frank Watson mit seiner Indianerfrau hier nieder. Er gab später dem ort seinen Namen.
Watson Lake war während des Baues des Alaska Hwy. ein wichtiger Stützpunkt mit Flug-platz. Unter den damaligen Soldaten war auch der Leutnant Ca rl.W. Lindley aus Denville, Illionois. Er hatte Heimweh und stellte deshalb ein Schild mit entsprechender Meilenangabe zu seinem Heimatort auf. Andere Soldaten folgten ihm, später kamen Schider von Touristen dazu, so enstand bis heute ein Schilderwald (Signpost Forest) mit über 50.000(!) Schildern.
Auch wir hängen unsere mitgebrachten Schilder auf. Doch zunächst suche ich die von mir 1996 und 2003 aufgehängten Exemplare. Ich finde sie bald und fixiere mein drittes:
Alaska Tour 2005
Karola & Bernd
Monika & Manfred
Claudia & Werner
Anita
-----------------
Homberg/Ohm
Germany
Eigentlich hatten wir vor in Watson Lake zu bleiben. Wir beschließen aber, weiter zu fahren. Schier endlos erscheint uns das Band des Alaska Highway. vor uns. Nach 471 km erreichen wir Teslin, ein kleines Indianerdorf mit 400 Einw. am Nisutlin River.Am Yukon Hotel und RV Park checken wir ein. Hier können wir mit den besitzern deutsch reden. Sie haben sich vor Jahren hier niedergelassen.
Wir schließen die Fahrzeuge an und machen einen Bummel durch den kleinen Ort. In einem Indianer-Souvenierladen frage ich nach einem Mittel gegen Moskitostiche. Er hat keins. Da er - wie dort üblich - dennoch weiterhelfen will, zeigt er mir sein Wohnhaus und sagt mir, ich soll bei seiner Frau nachfragen. Ich bin so frei - klingel an dem Haus und die Frau reicht mir einen Stift zum Einreiben nach dem Moskito Biss. Ihr Mann hatte sie per Tel. schon verständigt. Bezahlen durfte ich die Hilfeleistung nicht - sie wäre sonst beleidigt gewesen.
Dann zeige ich meinen Freunden noch das kleine George Johnston Museum. Dieser Indianer (1884 -1972) war Trapper und Fotograf. Er brachte 1928 das erste Auto nach Teslin. Da es aber zu der Zeit noch keine Straßen gab, baute er sich selbst ein 5 km lange Piste. Im Winter wurden "seine Straßen" durch zugefrorene Flüsse und Seen länger. Er band Wolle um die Reifen um sie griffiger zu machen.
Abends sitzen wir noch lange zusammen. Es ist um 23:30 Uhr noch fast taghell.
31.08.
Strahlender Sonnenschein liegt schon um 06:30 Uhr über dem See und weckt uns. Kleine Nebelschwaden steigen hoch und im Schilf sind ein paar Wasservögel zu hören, die den tag begrüssen.
Nach dem Frühstück geht's weiter auf dem Alcan.(so nennen die Einheimschen den Alaska Hwy). Wir fahren ein Stück entlang an den Ufern des Marsh Lakes, ehe wir uns Whitehorse nähern. Das die Hauptstadt des Yukon nicht mehr weit ist, davon zeugen die riesigen Reklametafeln links und rechts der Fahrbahn.
Am Miles Canyon halten wir an. Hier waren die tückischen Stromschnellen des Yukon Rivers, die vielen Booten der damaligen Goldsucher zum Verhängnis wurden. Von mehr als 7.000 Booten, die im Mai 1898 diese Stelle passierten, kenterten mehr als 1150 innerhalb jeder Woche. Der Fluß ist hier nur 30 m breit. Da die Gischt der Stromschnel-len hier wie die wehende (weiße) Mähne von Pferden aussah, gaben die Bewohner damals dem Ort den Namen "Whitehorse".
Nach 217 km Tagesetappe checken wir auf dem wunderschönen Hi Country RV Park oberhalb von Whitehorse für 2 Nächte ein und belegen unsere Stellplätze. Mit meinem Wohnmobil fahren wir dann in die 22.000 Einw. zählende Hauptstadt des Yukon. Es geht hier sehr beschaulich zu, nicht nur weil heute Sonntag ist. Wir schauen uns ein wenig um und kehren zurück zum Campingplatz, wo wir wieder bei Bier, Whiskey, Steaks und Country Musik am Campfire sitzen. Wieder ist es bis in die Nacht sehr warm und hell.
Soviel für jetzt - bald mehr.

Lofottroll ( Gast )
Beiträge:

02.02.2006 13:20
#2 RE: Fortsdetzung Alaska Reise Antworten

Hallo Canadafan,

man soll ja nicht neidisch sein auf Andere. Ich kann es aber trotzdem nicht vermeiden. Tolle Reiseberichte durch die du noch mehr unseren Wunsch weckst, unseren Traum einmal für ca 6 Monate mit dem WoMo Kanada und die USA zu bereisen wahrzumachen. Wenn bloß die Zeit nicht wär. Freue mich schon auf eine Fortsetzung.

schöne Grüße
Werner

Wilk S4 450HTD VW-Touran 2.0 TDI

HD ( Gast )
Beiträge:

02.02.2006 14:50
#3 RE: Fortsdetzung Alaska Reise Antworten

Na, siehste, Canadafan, das klappt doch toll, aus sehr persönlicher Ansicht geschrieben, das wirkt halt auch sehr warm und persönlich und ehrlich. So liebe ich es - und, ich denke, Du hattest auch Deinen Spass beim Schreiben - so wie wir beim Lesen.
Na ja, etwas neidisch bin ich halt auch
Gruss HD

Camper94 ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2006 12:01
#4 RE: Canada - Alaska Teil 2 Antworten

Hallo Canadafan,

wir sind heute die zweite Etappe der Kanadareise mit dir mitgefahren. Wenn wir zum Fenster hinausschauen, sehen wir wieder eine dünne Schneedecke auf den Hausdächern. Wir dachten, heute wäre ein guter Tag eine Etappe von deinem Canadabericht abzufahren. Weil's in Kanada ja kälter als bei uns ist, haben wir vorsichtshalber schon die warmen Pullover eingepackt. Tolle Überraschung, warme/heisse Quellen und warmes Wetter bis in die Nacht hinein, das tut bei dem Wetter draußen richtig gut. Da hätten wir aber auch mit rechnen können, da du ja im Sommer unterwegs warst, aber irgendwie haben wir halt heute bei der Kälte an deine Kanada-Berichte gedacht. Beim Lesen machen wir es so wie du. Wir lesen in Etappen, da hat man auch länger was davon. Danke, dass du uns auf die zweite Etappe mitgenommen hast.

Viele Grüße von Camper94

unterwegs mit T4 und Tabbert Comtesse

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